Es war, zu mindestens auf dem Papier, das Spitzenspiel am 06. November 2021 in der Verbandsliga Brandenburg Süd! Der Tabellenzweite, die OSG Fredersdorf/Vogelsdorf, trifft vor heimischen Publikum auf den Tabellendritten, die HV Luckenwalde 09. Beide verbuchten bis dahin ein Punktestand von 10:2 Punkten. Nur die Tordifferenz teilte beide Vereine auf Platz 2 und 3 dementsprechend auf. Die Handballvereinigung erwischte in dieser Saison den besten Saisonstart in der jüngeren Vereinsgeschichte und sollte mit breiter Brust diese Herausforderung auswärts angehen, aber weit gefehlt, es sollte im wahrsten Sinne des Wortes ein Fiasko auf der Platte werden. Zuletzt erlebte die Handballvereinigung ein ähnliches Szenario im Kreisderby bei den Wünsdorfer Wölfen. Genau nach diesem Spiel setzte aber bei der HVL09 eine Trotzreaktion ein und wir konnten vier Spiele in Folge für uns entscheiden. Insbesondere mit der Herausforderung in Schlaubetal, einer der Staffel-Favoriten, erarbeiteten wir uns nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch die Erkenntnis, dass wir mit den vermeintlich stärkeren Gegnern mithalten können. Nun bekamen wir es mit der OSG Fredersdorf/Vogelsdorf nicht nur mit einem direkten Tabellen-Nachbarn zu tun, sondern auch mit eben jenen starken Gegner, bei welchem man von Anfang an hellwach sein muss! Besonders dann, wenn man diese Mannschaft auch kennt. Leider ist das am vergangenen Samstag nicht bei jedem unserer Spieler angekommen! In diesem von uns angesagtem Krimi wurden wir regelrecht vorgeführt, aber nun der Reihe nach…
Nach fast 12 gespielten Minuten stand es bereits 8:0
Die ersten beiden Minuten begannen tatsächlich vielversprechend und unser Torwart, Hubertus Struck, vereitelte drei Angriffsbemühungen der OSG, die aber mit einem sieben Meter gegen uns entschieden wurde. Im Gegenzug konnten wir unsere Angriffe nicht erfolgreich verwerten und scheiterten immer wieder über Außen an den Torwart von der OSG. Viel zu einfach, unterstützt durch etliche technische Fehler sowie durch nicht erfolgreich abgeschlossene Spielzüge und einer deutlich zu harmlosen Abwehr, stand es nach 12. Minuten bereits 8:0!!! In den Gesichtern der mitgereisten Zuschauer, aber auch bei den Spielern und dem Funktionsteam machte sich blankes Entsetzen breit! „Das hat es so bisher, seitdem ich dem Verein als Vorsitzender vorstehe, nicht gegeben!“ so der Vereinsvorsitzende Gordon Roth überrascht in seiner Zusammenfassung nach dem Spiel. Tatsächlich war Fassungslosigkeit und Nervosität nunmehr Begleiter in den kommenden Spielminuten. Nichts sollte mehr so richtig der HVL09 gelingen! Überzeugen konnte im ganzen Spiel nur einer und das war unser Torwart Hubertus Struck, dem wir auch zu verdanken haben, dass das Spielergebnis nicht noch deutlicher wurde! In der 16. Minute stand es 10:2 und jeder wusste, gegen die OSG ist dieser Abstand zu hoch, um dass hier noch etwas geht. Viel zu einfach gelangen die Spielzüge der OSG und man merkte, der Gegner hat sich hervorragend auf uns vorbereitet. Wir waren nicht in der Lage das Aufbauspiel zu stören und die OSG zu Fehlern zu zwingen! Unsere Lücken waren zu groß und unser Abwehrverhalten und unsere Angriffe zu harmlos. Immer wieder schnelle Gegenstöße und nach wie vor bedingt durch etliche technischen Fehler stand es zur Halbzeit 16:5! Au weiha! Jeder kann sich vorstellen, wie die Stimmung zur Halbzeit war. Es war klar, dass das hier nicht mehr zu gewinnen ist. Es ging jetzt vordergründig darum, die zweite Halbzeit deutlich besser zu spielen und Spielstandkosmetik zu betreiben…
Die zweite Halbzeit lief besser…
In der zweiten Halbzeit konnten wir tatsächlich unser Spiel stabilisieren und wir konnten zu mindestens, auch wenn dieses verloren ging, mithalten. Wenn man sich nur das Halbzeitergebnis der zweiten Halbzeit anschaut, dann hatten wir mit 15:11 das nachsehen. Unsere Angriffe waren wieder durchdachter und durchzugstärker. Wir bereiteten die Spielzüge besser vor, machten das Spiel schneller und erarbeiteten uns auch den einen oder anderen sieben Meter. Auch in der Abwehr waren wir stabiler als in der ersten Halbzeit. Nicht desto trotz nutzte auch die OSG weiterhin ihre Chancen und wir konnten am Spielverlauf nichts mehr kitten. „Verloren haben wir das Spiel in den ersten 15 Minuten und wie…!“ so Gordon Roth in seiner Nachbetrachtung. Hinzu kam eine Verletzung von Martin Stelter, die diesen miserablen Tag noch „abrunden“ sollte. Martin Stelter wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch für die kommenden beiden Spieltage fehlen. Alles in allem war an diesem Tag die komplette Mannschaft, außer unserem Torwart, unter ihren Möglichkeiten! Ein Spitzenspiel, genauer gesagt ein Krimi, wie wir es angekündigt hatten, wäre hier knapp ausgegangen, aber wir waren eines Spitzenspiels an diesem Tag unwürdig. Das muss man deutlich festhalten!
Welche Lehren ziehen wir aus diesem Spiel?
Natürlich hatten wir uns sehr viel vorgenommen und natürlich war es nicht unser Ansinnen, dass wir dieses Spiel so hergegeben haben. Ganz klar! Der Handball-Sport ist oft brutaler als man denkt und uns hat es ganz brutal getroffen. Wir wissen sehr genau, dass es vorwiegend an uns selbst gelegen hat. Jeder Spieler muss seine eigene Leistung bewerten und überprüfen. Genau ebendarum filmen wir auch jedes Spiel ab und alle Spieler der ersten Mannschaft haben Zugang zu dem Material! Nicht nur die Trainer haben die Möglichkeit einzelne Spieler nachträglich zu bewerten, die Spieler sehen ihre eigenen Fehler und können daraus lernen. „Man kann diese Spiele verlieren und man kann auch dabei ordentlich unter die Räder kommen, aber jetzt ist es wichtig, daraus seine Lehren zu ziehen und nach vorne zu schauen!“, so Frank Berger (Funktionsteam Statistik) nach dem Spiel. Das ist richtig, es geht ja nicht um das „wie“, sondern vielmehr um das „warum“. Das müssen die Spieler gemeinsam mit dem Trainerteam zum kommenden Training am Dienstag, dem 09.11.2021 ab um 19.30 Uhr in der Jahnhalle aufarbeiten, denn die nächste schwierige Aufgabe in der eigenen Halle steht unmittelbar bevor. Wir empfangen den nächsten Brocken in der Liga und das ist am Samstag, dem 13.11.2021 in der Fläminghalle, die SV Blau-Weiß Dahlewitz. „Jetzt heißt es den Mund abputzen und dieses Spiel rasch aus den Köpfen zu bekommen, damit wir uns optimal auf unseren nächsten Gegner vorbereiten können!“ so unser Trainer Jörg Thätner am Abend.
Stimmen zum Spiel:
„Unsere Chancenverwertung in der ersten Halbzeit war mangelhaft, wodurch sich die OSG deutlich absetzen konnte und wir es als Mannschaft nicht geschafft haben, uns an diesem Abstand wieder heranzukämpfen. Trotzdem ein großes Lob an unsere Torhüterleistung, welche hervorragend gewesen ist! Jetzt heißt es Kopf hoch und trainieren für den kommenden Gegner, die SV Blau-Weiß Dahlewitz, welche wir am kommenden Wochenende bei uns in Empfang nehmen dürfen.“ Marek Krischak, Mannschaftskapitän.
„Wir konnten zu wenig Akzente im Angriffsspiel setzen, sind somit eben früh in eine unangenehme Rücklage geraten und konnten uns davon nicht wieder erholen. Nur dadurch haben wir das Spiel in einer frühen Phase bereits verloren!“ Andreas „Onkel Reini“ Reinhold, Co-Trainer.
10:4 Punkte hört sich immer noch toll an aber diese deftige Niederlage zeigt, was mit uns als Mannschaft passiert, wenn wir nicht alle zu 100 % die richtige Einstellung haben und als einheitliche Mannschaft fungieren! Nicht desto trotz lernt man hoffentlich aus so einer derben Niederlage und arbeitet jetzt in den kommenden Trainingstagen an unsere Defizite! Wir haben die große Chance im kommenden Spiel Wiedergutmachung zu betreiben! Oliver Johl, Spieler Halblinks.
Unsere Mannschaft legte einen kompletten Fehlstart in diesem Spiel hin, von dem sie sich im Laufe des Spiels nicht mehr erholen konnte. Folge dessen ging es mit 16:5 in die Pause. Der Rückraum agierte ideenlos und unseren Außenspielern ist es zu verdanken, dass wir die zweite Hälfte nur 15:11 verloren. Alles in allem eine sehr enttäuschende Vorstellung unserer Mannschaft. Mir tut es insbesondere um die mitgereisten Fans leid, die hier heute ganz sicher ein anderes Spiel von uns erwartet hatten. Gerade bei denen möchte ich mich nochmals für die Unterstützung bedanken. Jörg Thätner, Chef-Trainer.