Seit 2010 war die Handballvereinigung Luckenwalde 09 fester Bestandteil der Verbandsliga Süd für das Land Brandenburg. Direkt nach dem Aufstieg, als die Meisterschaft in der damals noch deutlich stärkeren Landesliga perfekt gemacht wurde, sah die Handballwelt für die HVL09 noch richtig gut aus. Hatte man es sich im Mittelfeld der Verbandsliga bequem gemacht, so waren primär die letzten Jahre ernüchternd.
Abgänge konnten nicht qualitativ kompensiert, Zugänge nicht in die Mannschaft integriert werden und neue Trainer konnten aus dem vorhandenen Mannschaftsgefüge keine schlagkräftige Truppe für die Verbandsliga entwickeln. Obwohl es zwischenzeitlich sogar so ausgesehen hat, dass die HVL09 die Wende schaffen kann und die Hinrunde in der Saison 2020/2021 mit Platz 3 in der Liga abschloss, folgte in der Rückrunde die Ernüchterung und in der Saison 2022/2023 sogar der Abstieg! Ein Super-GAU für die Handballfamilie aus Luckenwalde und dem Handball in der Region.
Neuausrichtung in der Landesliga und Kooperation mit einem ehemaligen Rivalen
Nachdem klar wurde, dass der Abstieg feststeht, hat der Verein sofort begonnen, sich neu auszurichten. „Wir haben die Situation angenommen und sie als neue Chance verstanden. Wir haben nicht geheult und uns in ein Loch verkrochen. Es war so, wie es eben ist. Wir haben die Flucht nach vorn angetreten und wir sind zwischenzeitlich mit der Entwicklung zufrieden!“, so unser Präsident Gordon Roth in einem ersten Fazit zur aktuellen Lage.
Tatsächlich konnte sich die erste Männermannschaft bisher in der Landesliga gut behaupten und steht ohne Minuspunkte auf Platz 3. „Die Situation wird etwas verfälscht, weil wir noch zwei Spiele weniger auf der Uhr haben, als unsere Mitbewerber. Alles in allem können wir mit der aktuellen Platzierung gut leben, so mal wir die erste wirkliche Bewährungsprobe in dieser Liga, mit dem letzten Spiel gegen die Elsterwerdaer SV 94 hatten. Wir konnten das Spiel für uns entscheiden, aber wir haben gesehen, wo unsere Schwachpunkte sind und daran müssen wir definitiv weiter arbeiten.“, so unser Geschäftsführer Oliver Much in seinem Resümee.
Unsere Männermannschaft konnte den vierten Sieg in Folge für sich verbuchen und …“das ist so wichtig, dass die Jungs wieder gewinnen! Lernen zu gewinnen, lernen, wie es sich anfühlt, Punkte nach Hause zu holen und sie können sich auch ausprobieren. Die jungen Spieler können Erfahrungen sammeln, ohne dass Fehler gleich gnadenlos bestraft werden. Das ist auch wichtig! Wenn wir wieder in der Verbandsliga spielen wollen, dann müssen wir hier in der Landesliga deutlich zeigen, dass wir das auch können. Bis jetzt bin ich mit den Ergebnissen natürlich zufrieden, aber die Spielabläufe und die Kontinuität im Spiel sind noch deutlich verbesserungswürdig.„ so unser Trainer Andreas „Reini“ Reinhold.
Eine umfassende Kooperation in der Region soll helfen, die Mannschaft und später die Mannschaften noch besser zu machen. Mit keinem geringeren als die Wünsdorfer Wölfe wurde ein Kooperationspartner gefunden, der uns aktiv unterstützt und helfen wird, dass wir gemeinsam in der Region noch erfolgreicher werden. Mit den Wölfen stellen wir eine gemeinsame A-Jugendmannschaft in der Brandenburg-Liga und eine Frauenmannschaft im Spielbezirk C. „Das ist ein guter Anfang, mit welchem wir sehr zufrieden sind und auf welchem sich definitiv aufbauen lässt.“, so der Abteilungsleiter Handball von den Wünsdorfer Wölfen, Nils Barsch.
Übersicht der vergangenen Spieltage in der Landesliga Süd
Termin | Liga | Heimmannschaft | Gastmannschaft | Ergebnis |
23.09.2023-17:00 Uhr | LL Süd | HV Grün-Weiß Plessa | HV Luckenwalde 09 | 22:25 |
30.09.2023 | LL Süd | HV Luckenwalde 09 | SV Herzberg | abgesagt |
07.10.2023-16:00 Uhr | LL Süd | BSV GW Finsterwalde II | HV Luckenwalde 09 | 25:29 |
02.12.2023 (Nachholspiel) | LL Süd | HV Luckenwalde 09 | SV Eintracht Ortrand | 30:20 |
11.11.2023-16:30 Uhr | LL Süd | TSV Empor Dahme | HV Luckenwalde 09 | 26:31 |
18.11.2023-18:30 Uhr | LL Süd | HV Luckenwalde 09 | Elsterwerdaer SV 94 | 27:26 |
Landesliga als neue Chance für den Aufbau einer neuen Mannschaft
Ganze fünf Spieler wurden von der HVL09 für die gemeinsame A-Jugendmannschaft abgestellt. Unter der Regie des Trainers, Oliver Much, welcher auch bei uns Geschäftsführer ist, konnte die Gesamtmannschaft sich bisher in der Brandenburg-Liga als Neuling einwandfrei behaupten. Aktuell bekleiden die jungen Pelikane und Wölfe Platz 3 mit drei Siegen und zwei Niederlagen. „Wenn ich mir die Entwicklung, allein von den Spielern anschaue, die wir in diese Mannschaft abgestellt haben, dann sehe ich, einen enormen Fortschritt sowie einen riesigen Sprung, was die Qualität des Handballs betrifft. Das lässt mich persönlich hoffen, wenn diese Spieler sich in den Männerbereich entwickeln, aber auch die Wünsdorfer ziehen enormes Potenzial für ihren Nachwuchs heran. Gar nicht auszudenken, was hier entstehen könnte, wenn man die Mannschaften in gemeinsame Spielgemeinschaften organisieren könnte. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg und die Schwerpunkte der gemeinsamen Kooperation sind erst einmal anderweitig gelagert“, so Gordon Roth.
„Die Nachwuchsspieler sollen und werden schrittweise in den Männerbereich integriert. Die Landesliga bietet sich hierfür regelrecht an. Sie ist eine Liga, die Fehler verzeihen kann und wo junge Spieler in ihren Anfängen besser zurechtkommen, als dass sie in höheren Ligen regelrecht verheizt werden. Natürlich ist tendenziell unser Anspruch, wieder in die Verbandsliga zu kommen, aber nur dann, wenn wir einen Kader haben, der in dieser Liga bestehen kann. Dafür benötigen wir noch Zeit und Geduld. Überhastete Schritte werden wir nicht mehr gehen. Ein Indiz dafür, um in der Verbandsliga erfolgreich mitspielen zu können, ist, dass Du die Landesliga dominierst. Das sehe ich aktuell bei uns bisher nicht, aber das kann noch werden, wenn wir es schaffen, in den kommenden Jahren eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen.“, so unser Präsident Gordon Roth.
In der Tat hat unser Vorsitzender nicht unrecht. Schaut man sich das aktuelle Beispiel TSV Germania Massen an. Sie haben in den letzten beiden Spielzeiten die Landesliga regelrecht vorgeführt und sind verdient in die Verbandsliga aufgestiegen. Nach anfänglicher Euphorie kehrte nunmehr auch hier Ernüchterung ein und Massen spielt aktuell im unteren Tabellendrittel gegen den Abstieg. „Wir freuen uns nicht darüber, wir haben zu Massen einen guten Draht, aber man sieht nun mal, dass diese Liga eine andere Qualität hat. So mal mit den Zugängen aus Cottbus und Guben die Qualität der Verbandsliga zugenommen hat. Wir wünschen Massen, dass sie sich in der Liga behaupten können!“, so Gordon Roth im Nachgang.
Ausblick für die nahe Zukunft
Wenn man mit 8:0 Punkten Tabellen-Dritter ist, hat man vier Spieltage lang viel richtig gemacht. „Diese Welle beabsichtigen wir natürlich mitzunehmen und so lange auf ihr zu reiten, wie es möglich ist. Grundsätzlich kann ich zufrieden sein. Von einer verbandsligawürdigen Mannschaft sind wir aktuell noch weit entfernt, aber wir sind auf einem optimalen Weg.“ so unser Trainer Andreas „Reini“ Reinhold zum naheliegenden Saisonausblick.
Aktuell muss unsere erste Männermannschaft den verletzungsbedingten Ausfall von Martin Stelter (Kreuzbandriss), Leon Hellmeier (Kreuzbandriss) und Marek Krischak (Schulter OP) verkraften. Martin Stelter ist schon wieder im langsamen Aufbautraining, Leon Hellmeier wurde erst gerade operiert und Marek Krischak erholt sich von seiner Schulter-Operation und kann frühestens im Dezember wieder in das Training einsteigen.
Mit Christopher Jakobs konnte die HVL09 einen sehr erfahrenen und top ausgebildeten Spieler gewinnen. Das zeigt er auch in den Spielen und belohnt sich, wie auch die Handballfamilie, mit vielen Toren. Auch unsere beiden Zwillinge, Kenneth und Elias Blümel, sind in dieser Saison eingeschlagen wie eine Bombe und bezahlen mit vielen Toren und Top-Leistungen im Spiel. Bastian Litzba ist auch wieder zurück und zeigte seine Qualität vorrangig im letzten Spiel gegen Elsterwerda. „Basti war lange nicht da und musste krankheits- und studienbedingt viel wegstecken. Jetzt hat er aktuell wieder mehr Luft zum Atmen und konnte wieder einsteigen. Wenn Basti wieder vollends auf seinen Leistungsstand kommt, dann ist er nicht mehr wegzudenken.“, so unser Trainer Andreas „Reini“ Reinhold zum aktuellen Personalstand.
Im Spiel gegen Elsterwerda überzeugte er mit ganze 9 Tore. Davon eine 100 % Quote mit 5 verwandelten sieben Meter Treffern.
Höhepunkt ist der 16.12.2023
Aufgepasst, liebe Leser und Fans, der 16. Dezember 2023 ist unbedingt vorzumerken! Hier trifft unsere Männermannschaft auf den aktuellen Tabellen-Ersten, die Reserve des MTV 1910 Wünsdorf und wir veranstalten mit unserem Kooperationspartner einen gemeinsamen Spieltag mit einem Jahresausklang, der es in sich hat und einer Weihnachtsfeier!
Wie geschrieben, werden wir in der Landesliga mit der zweiten Auswahl von den Wünsdorfer Wölfen geprüft, darüber hinaus spielt unsere gemeinsame Frauenmannschaft und die A-Jugendmannschaft sowie die erste Männermannschaft, der Wölfe, in der Brandenburg-Liga in unserer Fläminghalle. Der Tag wird ausgefüllt sein mit richtig guten Spielen, super Laune und dem abendlichen Höhepunkt mit dem Spiel der Wünsdorfer Wölfe gegen die HSV Wildau 1950.
Unsere Spieltagesübersicht für die Fläminghalle Luckenwalde:
Termin 16.12.2023 | Liga | Heimmannschaft | Gastmannschaft | Ergebnis |
12:00 Uhr | BrL MJA | MTV Wünsdorf 1910 | Oranienburger HC | 0:0 |
14:00 Uhr | KL F | MTV Wünsdorf 1910 | HSG Teltow-Ruhlsdorf II | 0:0 |
16:00 Uhr | LL Süd | HV Luckenwalde 09 | MTV Wünsdorf 1910 II | 0:0 |
18:30 Uhr | BL M | MTV Wünsdorf 1910 | HSV Wildau 1950 | 0:0 |
Wir laden Euch alle herzlichst ein, zu diesem Event zu erscheinen und mit uns den Jahresausklang zu feiern.
Und was gibt es sonst noch zu berichten?
Martin Stelter findet langsam, aber sicher wieder ins Training zurück. Ein kleiner Lichtblick im noch langem Kampf, um zu alter Stärke zurückzufinden. Nach seinem erneuten Kreuzbandriss befindet sich Martin im Aufbautraining. Wir rechnen mit ihm zur neuen Saison 2024/2025.
Leon Hellmeier hat ebenfalls nach seinem Kreuzbandriss die OP gut überstanden und befindet sich nunmehr in der Reha-Phase und unser RR Mitte, unser Koloss, Marek Krischak ist nach seiner Schulter-OP ebenfalls auf dem Weg der Besserung. Frühester eventueller Einsatz im Dezember.